Haut für brandverletzte Kinder

An der Universitäts-Kinderklinik Zürich wird nach einem neuartigen Hautersatz geforscht, der die komplexen Eigenschaften der gesunden, menschlichen Haut in möglichst hohem Masse nachbildet. Der neue Hautersatz wird erstmals am Zentrum für brandverletzte Kinder des Kinderspitals Zürich zur Anwendung gelangen.


Die Haut mit ihren Funktionen ist eines der vielseitigsten Organe des menschlichen Körpers. Umso einschneidender sind die Folgen eines grossflächigen Hautverlusts durch Verbrennungen, Weichteiltraumata oder durch die operative Entfernung grosser Muttermale. Mit den zur Verfügung stehenden Hauttransplantationstechniken können die Wunden zwar behandelt werden. Die tranplantierten Stellen wachsen jedoch nicht mit und neigen oftmals zu einer starken Narbenbildung. Gerade bei Kindern, die noch im Wachstum sind, bereitet das grosse Probleme und macht unter anderem regelmässige Korrekturoperationen notwendig.

Zürcher Team führend in der Hautersatzforschung
Rund um den Globus arbeiten Forscher daran, menschliche Haut im Labor nachzubilden. Eines der führenden Forschungslaboratorien auf diesem Gebiet ist die Tissue Biology Research Unit an der Chirurgischen Klinik der Universitäts-Kinderklinik Zürich. Mit dem Ziel, brandverletzten Kindern besser helfen zu können, hat die Chirurgische Kinderklinik des Kinderspitals Zürich im Jahr 2001 die Tissue Biology Reserach Unit ins Leben gerufen. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für brandverletzte Kinder forscht das Team um den Zellbiologen Prof. Dr. Ernst Reichmann seither an einem Vollhautsubstitut. 

Vorklinische Studie mit viel versprechenden Resultaten
Den Zürcher Forschern ist es gelungen, eine komplexe menschliche Haut aus körpereigenen Zellen zu züchten, die aus Ober- und Unterhaut besteht und selbsterneuernde Stammzellen, Blutgefässe und Pigmentzellen umfasst. In den vorklinischen Studien zeigte sich, dass sich die transplantierte Ersatzhaut ohne oder nur mit minimaler Narbenbildung integral in den Körper einfügt und mitwächst. Für die klinischen Studien bestehen berechtigte Hoffnungen, dass die neue Ersatzhaut auch beim Menschen sehr gute Langzeitresultate zeigen wird. Mit Hilfe dieses Hautsubstituts soll es möglich werden, grossflächige, dermo-epidermale Hautläsionen nach Verbrennungen, Unfällen, Infektionen oder auch kongenitalen Malformationen, zuverlässig und mit ausgezeichnetem funktionellem und kosmetischem Erfolg zu decken.

Klinische Studien mit Patienten
Die vorklinischen Studien für eine einfache Ersatzhaut, bestehend aus Ober- und Unterhaut, wurden erfolgreich abgeschlossen. In 2014 wurde an der Chirurgischen Klinik der Universitäts-Kinderklinik Zürich der erste Patient mit der neuen Ersatzhaut behandelt. Die Ergebnisse der laufenden Studie sind vielversprechend. Neben der Universitäts-Kinderklinik Zürich sind an den klinischen Studien mit dem neuen Hautersatz im Rahmen des europäisch koordinierten Projekts "EuroSkinGraft" ebenfalls das Unfallkrankenhaus Berlin UKB und das University Medical Center Amsterdam VUA beteiligt. Vorgesehen ist, in Zürich 20 Kinder zu behandeln, während in Berlin und Amsterdam in einer zweiten Phase je 40 erwachsene Patienten in die Studie aufgenommen werden sollen.

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